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Problem in Japan: Viele Elektroladesäulen aber keine E-Autos

Premierminister Yoshihide Suga möchte bis 2050 ein klimaneutrales Land vorzeigen können. Aus dem Grund wurden Subventionen in Millionenhöhe für E-Mobilität ausgegeben. Allerdings wurden jetzt Ladesäulen für elektrische PKWs in Massen gebaut – die Kunden lassen jedoch noch auf sich warten.

Die japanischen Klimainvestitionen im Bereich Verkehr

Nachdem im Geschäftsjahr 2012 Subventionen in Höhe von 100 Milliarden Yen (771 Millionen Euro) für den Bau von Ladestationen und die Förderung der Einführung von Elektrofahrzeugen angeboten wurden, schossen Ladesäulen wie Pilze aus dem Boden.

Derzeit haben jedoch Elektrofahrzeugen nur einen Anteil von etwa 1% am Gesamtverkehr, wobei 2019 etwa 62 Millionen PKWs in Japan gemeldet waren. Durch die Investitionen hat das Land Hunderte von alternden Ladesäulen, die nicht verwendet werden. Die Ladesäulen haben etwa eine durchschnittliche Lebensdauer von 8 Jahren, einige Modelle werden jedoch ganz außer Betrieb genommen, da sie nicht genutzt werden.

Laut Zenrin Co. ist die Zahl der Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Japan in den zwölf Monaten bis März 2021 auf rund 29.200 gesunken. Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt mehr als 30.300 Ladesäulen. Es ist der erste Rückgang seit 2010, als Zenrin Co. mit der Datenerhebung begann.

Ausbau an Elektro-Ladestationen soll bis 2030 anhalten

Die japanische Regierung möchte, dass die Zahl der Ladestationen für Elektrofahrzeuge landesweit bis 2030 auf 150.000 erhöht wird. Einem Plan, welche die betreibenden Unternehmen der Ladesäulen ebenfalls nachkommen möchten. TEPCO plant, die Zahl der Schnellladestationen auf Autobahnen bis 2025 auf 1.000 Einheiten zu erhöhen. Hitachi Ltd. entwickelt kleinere, leichtere Ladegeräte, die flexibleren Einsatzorte und schnellere Fertigungszeiten ermöglichen sollen.

Tsuyoshi Ito ist Planungsbereichsleiter bei e-Mobility Power, einem Joint Venture zwischen Tokyo Electric Power Company Holdings Inc. und Chubu Electric Power Co. Going. Zu den ehrgeizigen Plänen der Regierung erklärte er:

„Nächstes oder übernächstes Jahr wird ein Höhepunkt für den Austausch von Ladestationen für Elektrofahrzeuge sein. Für die Zukunft wird es entscheidend sein, Ladegeräte an geeigneten Orten für die Benutzer zu platzieren und sicherzustellen, dass nicht alle gleichzeitig die Lebensdauer beenden, um das Wachstum der Elektrofahrzeuge aufrechtzuerhalten.“

Akio Toyoda ist Präsident der Japan Automobile Manufacturers Association. Er warnte vor dem stupiden Festhalten an Zielen, da es problematische Folgen haben kann. Im Juni sagte er gegenüber den japanischen Medien:

„Ich möchte vermeiden, einfach die Installation zum Ziel zu machen. Wenn die Anzahl der Einheiten das einzige Ziel ist, werden die Einheiten dort installiert, wo es machbar erscheint. Das führt aber zu einer geringen Auslastung und letztendlich zu einem geringen Komfort für die Nutzer.“

Japan möchte eine führende Rolle einnehmen, wenn es um klimafreundliche Technologien und den Klimaschutz allgemein geht. Allerdings stellt sich jetzt langsam heraus, dass einige Probleme bewältigt werden müssen, damit der Weg beschritten werden kann. Es bleibt abzuwarten, wie die Lösungen konkret aussehen.

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