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Covid-19 Infizierte in japanischen Hotels: Ernährungsangebot für variiert stark

In Japan werden Corona-Infizierte zur Quarantäne in Hotels untergebracht. Die Infizierten werden von den Küchen der Hotels mit Nahrung versorgt. Die Qualität der Mahlzeiten variiert stark zwischen Einrichtungen und Regionen in Japan.

Die meisten Japaner mit Coronavirus und ohne oder mit nur leichten Symptomen verbringen etwa 10 langwierige Tage in Business-Hotels oder anderen Unterkünften anstelle von Krankenhäusern. Da Patienten landesweit ihre Quarantänemahlzeiten in den sozialen Medien veröffentlichen, sind Unterschiede zwischen Einrichtungen und Regionen aufgefallen.

Unschönes Hotelzimmer

Kritik kann für Verbesserungen sorgen

Nachdem über die sozialen Netzwerke Kritik hagelte, haben einige Kommunen ihre Mahlzeiten verbessert. Das Essen wurde als sehr fettig verunglimpft. Andere Japaner klagten darüber, dass nicht genügend Gemüse enthalten wäre. In der Präfektur Osaka im Westen Japans ist ein Mann über 60 Jahre alt gewesen und schrieb zu den Mittagsmahlzeiten:

„Wenn ich Fieber hatte, konnte ich nur ein oder zwei Bissen nehmen, weil die Mahlzeiten so fettig waren.“

Experten sind sich einig, dass schlechte Nahrung das Risiko auf Verschlimmerung der Symptome erhöht. Bei der Ernährung wäre angemessene Überlegungen erforderlich. Ein Infizierter hat versucht sich ausgewogen zu ernähren. Er hatte seine Familie gebeten, ihm eine Schachtel mit Tomaten, Brokkoli, Mandarinen und anderen Nahrungsmittel zu schicken.

Die Kosten für die Mahlzeiten von Covid-19 Patienten in Japan

In Japan werden bis zu 1.500 Yen (ca. 12 Euro) pro Mahlzeit oder bis zu 4.500 Yen (ca. 36 Euro) pro Tag an Kosten für Lebensmittel von der Zentralregierung übernommen. Allerdings bestimmen die Kommunalverwaltungen die Unterbringungsorte. Sie zahlen zunächst die Kosten für die Unterbringung, bevor sie die Kosten von der japanischen Zentralregierung erstattet bekommen.

bento-mahlzeit-corona

Wie viel Geld für die Mahlzeiten am Ende ausgegeben wird, oder ob die lokalen Regierungen Kenntnis von den Ernährungsplänen haben, ist jedoch von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.

Konkrete Zahlen aus der Präfektur Osaka

In der Präfektur Osaka ist das Budget auf etwa 1.500 Yen (ca. 12 Euro) pro Tag geschätzt worden. Die Schätzung basierte auf den Ausgaben von Krankenhäusern für Mahlzeiten von Patienten. 6 von 9 Hotels in der Region hatten 500 Yen (4 Euro) pro Mahlzeit veranschlagt. Die anderen 3 Hotels hatten mit 700 (5,50 Euro), 800 (6,32 Euro) und 900 Yen (7 Euro) kalkuliert. Ein Regierungsbeamter der Präfektur erklärte den Umstand wie folgt:

"Da diese Gebühren vorübergehend aus dem Haushalt der Präfektur-Regierung gedeckt sind, sind günstige Verträge ideal. Da wir anfangs viele asymptomatische Patienten hatten, sahen wir die Mahlzeiten nicht wirklich als Essen, das Patienten serviert wird, die sich von einer Krankheit erholten.“

Mittlerweile gehen die Lokalregierungen ebenfalls davon aus, dass die Hotels mit günstigeren Angeboten versuchten, die Aufträge zu erhalten.

Es gab keine Ernährungsaspekte, welche die Präfekturen vorgeschrieben haben. Zudem wurde nicht geklärt, wie Lebensmittel behandelt werden sollen, die vielleicht allergische Reaktionen auslösen können. Die Ernährung wurde komplett den Hotels und deren Küchen überlassen.

Welche Patienten wurden in den Hotels behandelt?

Als erstes wurden Personen unter 65 Jahren in Osaka in Hotels untergebracht. Es wurden jedoch nur Menschen ohne oder mit leichten Symptomen in den Herbergen isoliert. Im November 2020 wurden die Richtlinien geändert, damit Patienten im Alter von 65 Jahren oder älter aufgenommen werden konnten. Sie konnten selbst mittelschwere Vorerkrankungen haben, wenn die Ärzte es zuließen. Krankenhausbetten waren damals Mangelware.

Dadurch kam es zu Problemen bei der Versorgung. Ein 58-jähriger Mann hatte beispielsweise Diabetes. Das Gesundheitsministerium teilte ihm mit, dass das Hotel für die Quarantäne nur „feststehende Menüs“ servieren kann. Gemüsesaft brachte er daher mit und ließ sich den "Aojiru"-Saft ebenfalls von der Familie zuschicken. Andere ältere Menschen könnten mehr Probleme haben, da das Organisieren der Versorgung nicht so einfach ist.

Im Januar 2021 hatte ein Mann alle Menüs der Quarantäne via Twitter dokumentiert. Das Frühstück bestand aus zwei bis drei Scheiben Brot und einer Wurst als Standard. Zum Mittagessen wurden Reisschüsseln mit Fleisch serviert. Das Abendessen bestand aus "Tonkatsu" (japanisches Schnitzel), gebratenem Schweinefleisch, gebratenem Huhn oder Hühnerschnitzel. An zwei Tagen hintereinander gab es Schnitzel, was er als nervig empfunden hat.

Er wollte sich eigentlich nicht beschweren, da alle Mahlzeiten aus öffentlichen Geldern finanziert werden. Dennoch sollte sich die Regierung überlegen, ob sie das Geld nicht besser investieren könne.

Kritik zeigt endlich Wirkung

Sprecher der lokalen Stellen haben inzwischen zugegeben, dass es unpassende Menüs gegeben habe. Im Februar 2021 wurden daher die Budgets pro Mahlzeit angepasst. Bis zu 2.700 Yen (21 Euro) dürfen die Hotels für die Mahlzeiten ausgeben. Mittlerweile gibt es verschiedene Abendessen zur Auswahl für die Patienten. Für ältere Menschen werden leichter bekömmlichere Gerichte wie Gemüsesaft und Joghurt zusätzlich angeboten. Ab dem 5. Februar wurde auch eine gründliche Allergenkennzeichnung eingeführt.

Hirofumi Yoshimura ist Gouverneur von Osaka. Er sagte am 4. Februar 2021 gegenüber der japanischen Presse:

"Ich glaube, es gab bisher kein großes Problem, aber da die Zahl der älteren Patienten, die sich in Einrichtungen erholen, zunimmt, wollen wir die Mahlzeiten verbessern."

Was ist mit den Covid-Mahlzeiten in anderen lokalen Regierungen?

Die Stadtregierung von Tokio unterhält 13 Quarantäne-Hotels. In Tokio hat die Regierung das gleiche Budget für alle Einrichtungen festgesetzt, die genaue Höhe wird nicht angegeben. Im Frühjahr 2020 gab es wohl Forderungen nach mehr Gemüse in den Menüs. Den Hotels empfanden es aber schwer, Essen unabhängig von Geschlecht und Alter zu kreieren.

Allergiker blieben in Tokio bis Herbst 2020 in Krankenhäusern. Dann mussten auch sie in Hotels, da die Betten in Krankenhäusern knapper wurden.

Es wurde eine Regel implementiert, um Inhaltsstoffe auf Bento-Boxen anzuzeigen, die allergische Reaktionen auslösen können. In Tokio gab es laut Regierung keine Beschwerden über die Menüs. Zudem können Patienten Beispielmenüs auf der Webseite sehen und nach ihnen ihren Ernährungsplan ergänzen.

Bento Boxen sind spezielle japanische Lunch-Boxen. Japanische Arbeiter transportieren mit ihnen aufwendige Mahlzeiten. Die Transportboxen für Nahrungsmittel sind unterteilt, sodass Reis, Gemüse und Fleisch getrennt voneinander transportiert werden können. Schauen Sie sich auch im Japanwelt Shop die japanischen Bento-Boxen an.

Die Versorgung während der Corona-Quarantäne in anderen Regionen Japans

In der Präfektur Hyogo im Westen von Japan, kostete ein durchschnittliches Essen in den Hotels 730 Yen (5,75 Euro). Die Regierung hatte die Hotels angewiesen, Gemüsesaft zum Frühstück auszugeben. Allgemein sollte der Anteil an Gemüse in den Mahlzeiten erhöht werden. Allergiker sollten selbst prüfen, ob sie die Mahlzeiten essen können. Patienten in der Provinz Hyogo können aber immerhin Online-Lebensmittel ins Hotel bestellen. Das hat die Regierung ausdrücklich erlaubt, damit die Beschwerden weniger werden.

In Kyoto in Westjapan wurden insgesamt 2.400 Yen (ca. 19 Euro) für drei Mahlzeiten festgelegt. 650 Yen (5 Euro) zum Frühstück, 800 Yen (6,30 Euro) zum Mittagessen und 850 Yen (6,70 Euro) zum Abendessen. Die registrierten Diätassistenten der Präfektur überprüfen regelmäßig, ob die Mahlzeiten ausgewogen sind. Da die Patienten in Quarantäne-Hotels immer Älter wurden, sollte auch hier der Anteil von Gemüse angepasst werden. Es gibt spezielle Mahlzeiten für Allergiker ohne allergenhaltige Inhaltsstoffe. Die Patienten werden außerdem gefragt, ob es Lebensmittel gibt, die sie aus religiösen Gründen nicht essen können.

Teiji Nakamura ist Präsident der Japan Dietetic Association und Präsident der Kanagawa University of Human Services. Er fordert die lokalen Regierungen auf, die Mustermenüs der Einrichtungen grundsätzlich offenzulegen, damit Patienten mit gesundheitlichen Bedenken ihre eigenen Nahrungsergänzungsmittel und andere Gegenstände mitbringen können. Zudem gibt er als Tipp an die Regierungen:

"Die Verwaltungsbehörden sollten Mahlzeiten als Teil der medizinischen Behandlung ordnungsgemäß anerkennen."

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