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Container-Krise trifft japanische Liebhaber von Wein und Hühnchen

Die größte Convenience-Store-Kette des Landes, 7-Eleven, hat den Verkauf von Brathähnchen am Spieß – ein beliebter Snack – eingestellt. In der Zwischenzeit haben einige Restaurants das Geflügelangebot auf einen dürftigen einzelnen Spieß pro Kunde beschränkt.

Hühnchen ist zum sichtbarsten Beispiel für japanische Engpässe in Südostasien geworden. Die Coronavirus-Pandemie hat die Geflügelverarbeitungsanlagen im Hauptlieferland Thailand verlangsamt. Aber auch Wein, Garnelen und andere Waren sind knapper oder teurer geworden, was die Hoffnungen auf eine Erholung der Konsumausgaben gefährdet.

Gründe für die Knappheit an Hähnchen in Japan – fehlende Arbeiter

Der Kundenverkehr in Japan hat sich seit der Aufhebung des Coronavirus-Ausnahmezustands belebt, was das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in der Lebensmittelindustrie durcheinanderbringt. Da Städte die Beschränkungen der Restaurantzeiten und des Alkoholverkaufs im Zusammenhang mit Coronaviren lockern, hat eine Yakitori-Hühnchen-Restaurantkette den Kunden mitgeteilt, dass sie jeweils nur einen Hühnerhautspieß bestellen dürfen. Das Unternehmen denkt derzeit über einen Lieferantenwechsel nach.

Die italienische Restaurantkette Saizeriya hat ihr Portionsangebot für ein beliebtes scharfes Hühnchengericht seit dem 21. September reduziert. Statt fünf Hähnchen erhalten die Kunden nun nur noch vier. Ein Grund für den Hühnerengpass in Thailand ist ein Mangel an Wanderarbeitern aus den umliegenden Ländern, der wiederum verhindert, dass die Verarbeitungsbetriebe schnell ihre Kapazitäten wiedererlangen.

Eine durch überlastete Häfen verursachte Schifffahrtskrise und ein Mangel an Schiffscontainern haben das Problem verschärft. Laut der in Tokio ansässigen Agriculture and Livestock Industries Corp. waren die japanischen Lagerbestände an importiertem Hühnchen im August um 20 % niedriger als im Vorjahr.

Der Tiefkühlkostverkäufer Nichirei hat Mühe, kambodschanische Arbeiter für seine thailändische Tochtergesellschaft zu finden. Die Auslastung der Fabriken ist zurückgegangen, was das Unternehmen zwingt, in diesem Herbst eine neue Linie von gefrorenem Brathähnchen an begrenzte Märkte zu verkaufen. Auch die Branchenkollegen Nippon Suisan Kaisha und Ajinomoto Frozen Foods sind betroffen.

Verzögerungen bei Container-Lieferungen

Verzögerungen in der Containerschifffahrt haben sich auf andere Lebensmittel ausgewirkt. Anfang dieses Monats stellte KFC den Verkauf von Pommes Frites in etwa 20 % seiner Restaurants (viele in Tokio) ein. Grund ist, dass die Lieferungen von Kartoffeln ins Stocken geraten waren.

Der Fischhändler Maruha Nichiro hat mit Verzögerungen beim Import von Garnelen aus Verarbeitungsbetrieben in Vietnam zu kämpfen. Normalerweise dauert es 22 Tage, bis das Produkt Japan erreicht. Das Unternehmen liegt derzeit aber 10 Tage bis zwei Wochen bei den Lieferungen zurück.

Der Getränkekonzern Mercian hat den Verkauf von 10 Franzia-Weinen ab Anfang September eingestellt. Das Unternehmen strebt an, den Verkauf aufnehmen zu können. Man sieht aber in absehbarer Zeit keine stabile Versorgung.

Für US-Short-Plate-Rindfleisch, das in Gyudon verwendet wird, liegt der Großhandelspreis jetzt bei etwa 1.075 Yen (8,12 Euro) pro Kilogramm. Das ist fast doppelt so hoch wie im letzten Sommer. In Tokio ansässige Händler von in China angebauten geschälten Zwiebeln, die in vielen Restaurants verwendet werden, verlangen jetzt 95 Yen (72 Cent) pro Kilogramm. Die Steigerung entspricht 20 % gegenüber dem Vorjahr.

Viele in der Branche glauben, dass sich die Unterbrechungen der Lieferkette hinziehen werden. Das Potenzial für ein Wiederauftreten von Coronavirus-Infektionen im Winter trägt zu den unsicheren Aussichten bei. Die Pandemie hat Japaner dazu inspiriert, ihre Ausgaben zu reduzieren. Höhere Preise in Restaurants oder Supermärkten könnten eine erwartete Erholung des Konsums nach Aufhebung des Coronavirus-Ausnahmezustands abschrecken.

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