Yokohama: Casino-Resort wird vorerst nicht geplant
Der neue Bürgermeister von Yokohama in der Nähe von Tokio gab am Freitag (10. September 2021) bekannt, dass die Stadt ihr Angebot zur Beherbergung eines Casino-Resorts aufgrund lokaler Bedenken zurückzieht. Spielsucht und Verschlechterung der öffentlichen Sicherheit werden als problematisch angesehen.
In Japan versucht die Regierung seit mehreren Jahren Glücksspielmetropolen nach Vorbildern der Casino-Resorts in Las Vegas entstehen zu lassen. Der Großteil der neu entstehenden Spielerparadiese soll durch Hotels, Restaurants, Einkaufsmeilen, Konferenzräume und Konzertsäle gebildet werden. Nur ein kleiner Bereich ist dem Glücksspiel vorbehalten. Zudem möchte man vor allem Touristen in das Land durch das Glücksspiel locken. Für Japaner soll es strenge Spielbeschränkungen geben, was die Häufigkeit und dem Einsatz bei den Casinobesuchen betrifft.
Anti-Casino-Kampagne zieht seine Kreise, Investoren haben kein Interesse in der Pandemie
Takeharu Yamanaka wurde als Bürgermeister in Yokohama im letzten Monat im Rahmen einer Anti-Casino-Kampagne mit Unterstützung der Oppositionsparteien gewählt. Er erklärte in einer ersten öffentlichen Rede, dass die Stadtregierung den laufenden Bewerbungsprozess für das sogenannte integrierte Resort sofort einstellen werde.
Yokohama ist die zweitgrößten Stadt Japans nach Tokio. Die Ankündigung erfolgte, da das Casino-Projekt des Landes aufgrund des Rückzugs des Interesses wichtiger ausländischer Betreiber inmitten der Coronavirus-Pandemie zum Stillstand gekommen ist.
Die japanische Regierung plant, zwischen Oktober 2021 und April nächsten Jahres bis zu drei Standorte für die integrierten Resorts im Rahmen der Gesetzgebung zu besetzen. Im Jahr 2018 hatte das Parlament solche Casinos genehmigt, um Casino-Glücksspiel in Japan zu legalisieren.
"Als Reaktion auf die Ablehnung der Bürger gegen das integrierte Resort-Projekt erkläre ich hiermit die Rücknahme des Angebots.“
Yokohama war sonst Feuer und Flamme für das Casino-Projekt
Die frühere Bürgermeisterin von Yokohama, Fumiko Hayashi, möchte Ende der 2020er Jahre in der Hauptstadt der Präfektur Kanagawa ein Casino-Resort eröffnen. Das erklärte sie im August 2019. Aufgrund des öffentlichen Widerstands gegen das Projekt gelang es ihr jedoch am 22. August 2021 nicht, eine vierte vierjährige Amtszeit bei der Bürgermeisterwahl zu sichern.
Im Rennen um das Bürgermeisteramt besiegte Yamanaka auch einen von Premierminister Yoshihide Suga unterstützten Kandidaten, was seiner Regierung einen schweren Schlag versetzte. Der Premierminister, der aus einem Wahlkreis von Yokohama in das Repräsentantenhaus gewählt wird, bot Ende September angesichts zunehmender Kritik am Umgang seiner Regierung mit der Pandemie seinen Rücktritt an. Suga hat das Casino-Projekt des Landes gefördert, seit er unter seinem Vorgänger Shinzo Abe Chefkabinettssekretär war.
Bisher haben die Stadt Osaka und die Präfektur Osaka, die Präfektur Wakayama und die Präfektur Nagasaki ihre Absicht erklärt, sich für das Projekt zu bewerben. Zu diesem Zweck wollten sie sich mit Betreibern aus den USA, Kanada und Österreich zusammenzuschließen.
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