Essstörungen unter jungen Menschen in Japan um 60 % gestiegen
Die Zahl der jungen Menschen in Japan, bei denen die Essstörung Anorexie diagnostiziert wurde, stieg im Geschäftsjahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um etwa 60 Prozent. Möglicherweise ist erhöhter Stress und Angstzustände inmitten der Coronavirus-Pandemie eine wichtige Ursache.
Mit dem Anstieg der Patientenzahlen gab es in einigen Krankenhäusern einen Mangel an Betten für Personen mit schweren Verläufen der Erkrankung. Die Krankenhäuser mussten Betten aufgeben, um COVID-19-Patienten zu behandeln. Das geht zumindest aus einer Umfrage vom National Center for Child Health hervor, die vergangenen Monat veröffentlicht wurde.
Was ist Anorexia?
Anorexia nervosa ist eine Essstörung, die durch ein ungewöhnlich niedriges Körpergewicht gekennzeichnet ist. Außerdem haben Betroffene eine obsessive Angst vor Gewichtszunahme und eine verzerrte Gewichtswahrnehmung. Es kann zu einem lebensbedrohlichen Zustand oder sogar zum Tod führen.
Die Umfrage ergab, dass im Geschäftsjahr 2020 bis März dieses Jahres bei 28 Jungen und 230 Mädchen unter 20 Jahren die Essstörung neu diagnostiziert wurde. Das bedeutet einen Anstieg um 60% gegenüber dem Vorjahr.
Neun Jungen und 132 Mädchen wurden aufgrund von Anorexie zum ersten Mal ins Krankenhaus eingeliefert. Im Jahr 2019 waren es lediglich sechs bzw. 93. Das Zentrum führte die Umfrage innerhalb von zwei Monaten bis Ende Juni 2021 mit Hilfe von 26 medizinischen Einrichtungen in 19 der 47 Präfekturen des Landes durch.
Welche Gründe gibt es für die Zunahme von magersüchtigen Patienten
Ein Beamter des Zentrums führte die Zunahme an magersüchtigen Patienten unter jungen Menschen auf die Coronavirus-Pandemie zurück, die das Leben von Schülern an Grund-, Mittel- und Oberschulen gestört hat.
Eine Erklärung für den Anstieg bei den Essstörungen wird in der Schließung der Schulen gesehen. Da viele Schulen ihre Aktivitäten als Maßnahme gegen das Coronavirus eingestellt haben, fühlten sich viele junge Menschen stärker gestresst und ängstlich.
Das Zentrum hat auch eine Reihe von Umfragen zu Eltern und ihren Kindern durchgeführt, bei denen viele junge Menschen ihre Sorgen und Unzufriedenheit über ihr Schulleben als Folge der Pandemie zum Ausdruck brachten. Ein Mädchen in der zweiten Klasse einer Mittelschule gab in der Umfrage an, dass sie so schnell wie möglich ein normales Leben führen möchte.
In der Umfrage stellten einige Kinder auch Fragen. Sie fragten sich beispielsweise, ob sie das ganze Leben damit verbringen werden, nicht nach draußen zu gehen und nichts zu tun, oder niemandem zu treffen. Das Zentrum plädiert für die Ausweitung von medizinischen Einrichtungen, die Patienten mit Essstörungen behandeln können. Es forderte auch Eltern und Schulen auf, auf Kinder mit Gewichtsverlust zu achten und sie in ein Krankenhaus zu überweisen, bevor sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert.
Passende Artikel
Kommentar schreiben