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Blaues Ammoniak aus Kanada soll Japans grüne Zukunft antreiben

Das japanische Unternehmen Itōchū Shōji wird 2026 in Kanada mit der kommerziellen Produktion von Ammoniak in einer der weltweit größten Produktionsstätten beginnen. Ammoniak soll als sauber verbrennender Kraftstoff dienen.

Eine 1,3-Milliarden-Dollar-Anlage wird Ammoniak aus Erdgas herstellen, das aus einem Feld im Besitz des malaysischen Energieunternehmens Petronas gefördert wird. Bis zu 1 Million Tonnen pro Jahr sollen dabei genutzt werden. Itōchū hat zugestimmt, eine gemeinsame Machbarkeitsstudie mit einer kanadischen Tochtergesellschaft des Energieunternehmens Petronas sowie einem lokalen Infrastrukturunternehmen, das Gaspipelines baut, durchzuführen.

Saubere Energie aus Kohle durch Ammoniak

Der Brennstoff soll nach Japan verschifft werden, um das kohleabhängige Land seinen Emissionssenkungszielen einen Schritt näher zu bringen. Ammoniak erzeugt bei der Verbrennung kein Kohlendioxid (sondern lediglich Stickstoff und Wasser) und kann mit Kohle gemischt werden, um die Emissionen von Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Der Spatenstich für das Werk in einem Industriegebiet in Alberta ist für 2023 geplant. Itōchū und das lokale Infrastrukturunternehmen werden ein Joint Venture für das Werk gründen. Das Handelshaus wird den Großteil des Verkaufs abwickeln und ein Transportnetzwerk aufbauen.

Ammoniak wird hergestellt, indem Wasserstoff aus Erdgas abgezogen und mit Stickstoff kombiniert wird. Dabei entsteht Kohlendioxid, welches abgefangen und gespeichert werden soll. Der hergestellte Kraftstoff ist sogenanntes „blaues“ Ammoniak, was als klimaschonend gilt. Im Gegensatz zu "grünem" Ammoniak wird es aber nicht aus erneuerbaren Energien wie Solarenergie hergestellt.

Ammoniak aus der neuen Anlage wird von Westkanada auf dem Seeweg in das Heimatland von Itōchū verschifft. Es wird dann zum Verkauf an Energieunternehmen sowie Hersteller, die ihren eigenen Strom erzeugen angeboten. Letztere sind vor allem Stahl- und Chemiehersteller.

Was bringt die Verwendung von blauem Ammoniak für Japan?

Eine Million Tonnen Ammoniak gemischt mit Kohle im Verhältnis 20-80 reichen aus, um zwei 1-Gigawatt-Kraftwerksblöcke ein Jahr lang zu betreiben. Die japanische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 jährlich 3 Millionen Tonnen Ammoniak-Kraftstoff zu verbrauchen.

Einige japanische Energie-Experten schätzen, dass die Stromerzeugung aus Ammoniak allein 23,5 Yen (18 Cent) pro Kilowattstunde kosten wird – ein Viertel der Kosten von Wasserstoff, einem sauberen Kraftstoff, auf den Japan eigentlich setzen möchte.

Selbst im Vergleich zu saubererem grünem Ammoniak senkt die Verwendung von blauem Ammoniak die Stromerzeugungskosten um bis zu zwei Drittel. Das macht die Idee zu einer kommerziell rentablen Wahl.

Material und Transport machen den Großteil der Kosten aus. Kanadisches Erdgas ist aufgrund der Konkurrenz mit US-Schiefergas im Preis gefallen. Pipelines für den Transport zu den Ammoniakproduktionsanlagen sind bereits vorhanden. Es dauert knapp 10 Tage, um Ammoniak von Kanada nach Japan oder Südostasien zu versenden, sodass die Transportkosten voraussichtlich niedrig sein werden.

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