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Die Welt des japanischen Tees – Teil 2: Richtige Zubereitung von Grüntee

Nachdem wir im ersten Teil unserer Serie „Die Welt des japanischen Tees“ gezeigt haben, wie Anbau und Herstellung von grünem Tee vollzogen werden, wenden wir uns im zweiten Teil der wichtigen Frage zu: Wie bereitet man japanischen Grüntee richtig zu? Es gibt viele verschiedene Teesorten, deren Zubereitung sich im Detail unterscheidet. Wir erklären, wie Sie den perfekten Gyokuro, Sencha, Genmaicha, Bancha und Hojicha servieren können. Außerdem zeigen wir, dass man grünen Tee auch kalt genossen werden kann – beispielsweise als köstlichen grünen Eistee!

Traditionelle japanische Teekultur

Die japanische Teekultur ist eine ganz besondere. Deswegen soll, bevor wir zur Zubereitung der einzelnen Teesorten kommen, das Teetrinken selbst im Mittelpunkt stehen. Der Weg des Tees oder „Chado“ ist das Resultat einer Vereinigung des urjapanischen Sinns für Schönheit mit dem Geist des Zen. Ein japanischer Teeraum ist minimalistisch eingerichtet, oft nur geschmückt durch eine Kalligraphie und ein Blumengesteck. Dies soll der Konzentration auf das Wesentliche helfen: Den Genuss von erstklassigem Tee. Seit vielen Jahrhunderten ist der Tee ist mehr als nur ein Getränk – in Japan ist er ein wichtiger Bestandteil der traditionellen Kultur. Während einer Teezeremonie gibt der Gastgeber geschickt das Matcha-Pulver in die Matcha-Schale, fügt dann perfekt erhitztes Wasser zu und schlägt das Gemisch mit einem Bambusbesen zu einem köstlichen, schaumig-cremigen Tee. Mit Vergnügen beobachten die Gäste, wie der Gastgeber den Tee zubereitet und gemeinsam erfreuen sie sich an diesem einmaligen Erlebnis. Die verschiedenen Arten der Japaner Tee zu genießen, haben sich über die letzten tausend Jahre entwickelt. Gemeinsam mit guten Freunden einen Sencha zu genießen, hilft beim Abbau von Stress und bereichert ihr Leben. Japanischer grüner Tee ist also mehr als ein einfaches Getränk – Zeit also, seine richtige Zubereitung kennenzulernen und selbst Ruhe und Entspannung in der Teezeremonie zu finden.

Zubereitung von Gyokuro

Wenden wir uns zuerst der Zubereitung von Gyokuro zu. Diesen hochwertigen Tee sollten Sie in vollen Zügen genießen und langsam über die Zunge gleiten lassen. Das Geheimnis, einen großartigen Gyokuro zuzubereiten, ist die Verwendung von abgekühltem Wasser sowie eine verlängerte Ziehzeit. Dadurch kommen bittere Geschmackskomponenten nicht zum Zuge. Als erstes gießen Sie heißes Wasser in den Houhin, den Teepot ohne Griff. Dieses Wasser verteilen Sie anschließend in die bereitgestellten Teebecher. So wird das Wasser abgekühlt, während die Tee Cups gleichzeitig erwärmt werden – und Sie erhalten exakt die benötigte Menge Wasser zum Aufbrühen. Die ideale Teemenge für eine Tasse beträgt 4 Gramm – das entspricht einem Teelöffel voll. Gießen Sie das Wasser aus den Teecups in ein Yuzamashi, ein Kühlbecken. Wenn es auf 50°C abgekühlt ist, füllen Sie damit den Teepot und lassen Sie den Tee zweieinhalb bis drei Minuten ziehen. Die reduzierte Wassertemperatur ermöglicht eine maximale Ausbeute des Umami – also des Wohlgeschmacks –, macht aber eine längere Ziehzeit nötig.

Sobald die drei Minuten vergangen sind, gießen Sie abwechselnd jeweils kleine Mengen in die Teebecher, damit alle Gäste die gleiche Teequalität erhalten. Da der Gyokuro ein sehr wertvoller Tee ist, soll kein Tropfen verschwendet werden. Dieselben Teeblätter können übrigens zwei- bis dreimal aufgegossen werden – dies jedoch mit entsprechend steigender Wassertemperatur und kürzerer Ziehzeit.

Zubereitung von Sencha

Als nächstes zeigen wir ihnen, wie man einen perfekten Sencha zubereitet. Sencha ist der populärste japanische grüne Tee, bekannt für die ausgewogene Balance von Süße und Herbe und seinen frischen, reichen Geschmack. Sencha von hoher Qualität wird geerntet, wenn die Blätter noch jung und zart sind. Man benutzt größere Teepots und Teecups als beim Gyokuro und auch die Zubereitung des Tees unterscheidet sich maßgeblich. Zuerst gießen Sie das Teewasser direkt in die Teecups, um diese zu erwärmen und gleichzeitig das Wasser abzukühlen. 3 Gramm Tee ist eine angemessene Menge pro Person, also beispielsweise 9 Gramm für drei Personen. Gießen Sie das Wasser aus den Teecups in den Kyusu, ein Teepot mit seitlichem Griff. Die Ziehzeit beträgt 90 Sekunden. Sobald die Zeit um ist, schenken Sie immer abwechselnd ein wenig Tee in die Tassen ein – zunächst von links nach rechts, dann in umgekehrter Reihenfolge. Dadurch ist die Ziehzeit und somit die Qualität für alle identisch ist. Auch beim Sencha sollte darauf geachtet werden, den Teepot bis zum letzten Tropfen auszuleeren. Sencha-Teeblätter können zweimal aufgebrüht werden. Beim zweiten Aufguss füllen Sie den Teepot direkt mit heißem Wasser und verkürzen die Ziehzeit erheblich. So können Sie zweimal einen perfekt abgestimmten Sencha genießen.

Zubereitung von Bancha, Genmaicha, Hojicha

Nach den beliebtesten Grüntee Sorten wollen wir Ihnen außerdem drei spezielle Arten vorstellen: Genmaicha, Bancha und Hojicha. Bancha wird aus langen Teeblättern hergestellt und ist bekannt für seinen weichen und ausgewogenen Geschmack. Genmaicha zeichnet sich dadurch aus, dass dem Sencha oder Bancha gerösteter Reis beigemischt wird, wodurch der Tee ein leicht malziges Röstaroma erhält. Hojicha wird aus geröstetem Bancha hergestellt, manchmal auch gemischt mit Stängeln. Seine Farbe ist ein sattes Rotbraun, der Geschmack ist leicht nussig. Alle drei Tees werden mit 90 bis 100°C heißem Wasser aufgebrüht, was für Japan eigentlich eine untypische Art der Zubereitung ist, außerdem benutzt man größere Teepots und Teecups. Die Zubereitungsmethode ist bei allen drei Arten gleich: Zuerst werden die Teeblätter in den Teepot gegeben – jeweils 3 Gramm Tee für jede Person. Gießen Sie dann so viel heißes Wasser in den Teepot, wie Sie für die Zubereitung der eingegebenen Teemenge benötigen. Vermeiden Sie aus geschmacklichen Gründen zu viel Wasser. Die Ziehzeit beträgt bei den drei Teesorten nur je eine halbe Minute, sodass Sie schon kurz danach den Tee abwechselnd in die bereitgestellten Teebecher einschenken können. Für einen zweiten Aufguss der Teeblätter sollten Sie die Ziehzeit entsprechend Ihrer Geschmackserwartung verlängern, bei einem guten Bancha genügen allerdings bei einem Aufguss mit sprudelnd kochendem Wasser 10 Sekunden.

Zubereitung von Eis-Tee

Abschließend möchten wir Sie mit der Zubereitung von kaltem japanischen Grüntee vertraut machen, denn Grüntee muss nicht immer heiß genossen werden. Wie wäre es an einem lauen Sommerabend mit einem leckeren grünen Eistee? Dafür eignet sich am besten einen Fukamushi-Tee – ein tief bedampfter Sencha. Pro Person benötigen Sie 5 Gramm Tee, etwas mehr als beim heißen Tee, denn das Eis verdünnt den Geschmack. Geben Sie die Fukamushi-Teeblätter in die Kanne und gießen Sie sie mit Wasser auf, das ungefähr Zimmertemperatur hat. Schließen Sie den Teepot und lassen Sie das Ganze ungefähr zehn Minuten ziehen. Dann servieren Sie den Tee in Gläsern mit ausreichend Eiswürfeln; gießen Sie immer ein wenig der Reihe nach in jedes einzelne Glas. So können Sie einen Eistee wie in Japan genießen.

Wir wünschen viel Vergnügen beim Genießen der verschiedenen grünen Tees und beim Ausprobieren neuer Sorten. Welcher ist Ihr ganz persönlicher Lieblingstee?

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