Das japanische Horoskop: Was es mit Ratte und Kuh auf sich hat
Für uns ist der Geburtsmonat entscheidend, wenn wir in unser Horoskop schauen und etwas über unsere Persönlichkeit oder unsere Zukunft erfahren wollen. Für Japaner sind jedoch Widder, Wassermann und Jungfrau kein Begriff: Ihre Tierkreiszeichen ergeben sich aus der Jahrtausende alten chinesischen Zeitrechnung, während unsere nach den Konstellationen der Sterne am Geburtstag bestimmt werden.
Das Leben nach dem Mondkalender
- Das chinesische Horoskop, auf dem das japanische basiert, richtet sich nach dem Mondkalender. - Bild: © monjiro - Fotolia.com
Das japanische Kalendersystem kam, wie so vieles, aus dem chinesischen Kaiserreich nach Japan und wurde dort immer wieder modifiziert. Obwohl die chinesische Zeitrechnung einen Sonnen- und einen Mondkalender kannte, orientierte man sich in Japan hauptsächlich am Mondjahr. Gemäß den Mondphasen war damit immer der Tag des Neumonds der Erste eines Monats. Ein Jahr bestand so ebenfalls aus zwölf Monaten, ab und an ergänzt um einen Schaltmonat – doch beim Vergleich mit dem hiesigen, westlichen Kalendersystem kamen schnell Differenzen von mehreren Tagen zustande. Das änderte sich erst, als der japanische Kalender im Jahr 1873 an den gregorianischen, westlichen angepasst wurde. Erst seit dieser Annährung beginnt auch in Japan das neue Jahr am ersten Januar und nicht am späteren chinesischen Neujahr.
Doch nicht nur die Jahreszeitrechnung, auch die Tierzeichen wurden aus dem Chinesischen ins Japanische entlehnt. Die chinesische Zeitrechnung war maßgeblich durch die sogenannten „Sechzigjahreszyklen“ bestimmt. Mythologisch ergibt sich dieses Verfahren aus der Kombination der zehn Himmelsstämme, die die Wandlungen von Ying und Yang beschreiben, sowie den zwölf Erdzweigen, den Tierkreiszeichen. Die Zahl 60 ist dabei das kleinste gemeinsame Vielfache von 10 und 12.
Tierkreiszeichen in Japan: tierische Lebensbegleiter
- 2017 ist das Jahr des Hahns im japanischen Horoskop. Hähne sind intelligent und voller Energie. - Bild: © tsuppyinny - Fotolia.com
Die zwölf Erdzweige der chinesischen Zeitrechnung sind noch heute in Japan präsent, denn sie beschreiben die Tierkreiszeichen. Im Japanischen werden sie „Junishi“ genannt. Jeder dieser Zweige steht für ein Tier – damit steht in Japan nicht der Monat, sondern ein komplettes Jahr im Zeichen eines Tieres.
Alle zwölf Jahre wiederholt sich das Tierkreiszeichen. Zu diesem Anlass - wenn sich das Jahr jährt, in dessen Tierkreiszeichen man geboren wurde - nennt man die Geburtstagskinder „Toshi Otoko“ (für den Mann) und „Toshi Onna“ (für die Frau). Am sechzigsten Geburtstag, also nach fünf 12-Jahres-Zyklen, jährt sich das Geburtsjahr: Tierkreiszeichen und Element tauchen wie im Geburtsjahr auf. Man feiert diesen Geburtstag dann als Abschluss eines Lebenszyklus, als „Rückkehr zur Geburt“, („Kanreki“) mit Familie und Freunden. Dabei tragen die Geburtstag Feiernden die Farben von Kindern, meistens Rot, um den Beginn eines neuen Lebenszyklus’ zu symbolisieren.
Was die japanische Astrologie über 2017 sagt
2017 ist ein Jahr im Zeichen des Hahns. Damit können sich Prominente wie Jennifer Aniston (1969) und Britney Spears (1981) freuen, doch vor allem jene, die 2017 ihren sechzigsten Geburtstag feiern: Donny Osmond, Martin Luther King III, Stephen Fry, Hans Zimmer, Dolph Lundgren und Jools Holland. Welche Eigenschaften eine im Jahr des Hahns geborene Person charakterisieren, ist neben dem Geburtsjahr auch vom Element abhängig. Die fünf Elemente Feuer, Erde, Wasser, Holz und Metall zirkulieren ebenfalls über sechzig Jahre.
Einige Attribute der japanischen Tierkreiszeichen
- Die zwölf Tierkreiszeichen sind ähnlich unserer Sternzeichen, gelten jedoch immer für ein ganzes Jahr. - Bild: © Route16 - Fotolia.com
Ratte oder Maus („Ne“)
(2008, 1996, 1984, 1972, 1960, 1948, 1936, 1924, 1912, 1900)
Ein kreativer, kritischer Geist verbirgt sich hinter der Ratte. Sie ist offen und großzügig, hat jedoch auch Temperament.
Kuh oder Ochse („Ushi“)
(2009, 1997, 1985, 1973, 1961, 1949, 1937, 1925, 1913, 1901)
Eine richtige Führungsperson steckt in der Kuh: Sie strahlt Selbstbewusstsein aus und geht methodisch vor. Dabei duldet sie kaum Widerworte.
Tiger („Tora“)
(2010, 1998, 1986, 1974, 1962, 1950, 1938, 1926, 1914, 1902)
Leidenschaftlich, emotional und sensibel – der Tiger zeigt Gefühle, und kann dabei auch ein wenig hitzköpfig werden.
Hase oder Kaninchen („U“)
(2011, 1999, 1987, 1975, 1963, 1951, 1939, 1927, 1915, 1903)
Ein freundlicher, liebevoller und überaus umgänglicher Zeitgenosse. Sein Hang zur Sentimentalität kann ein Problem für ihn werden.
Drache („Tatsu“)
(2012, 2000, 1988, 1976, 1964, 1952, 1940, 1928, 1916, 1904)
Vital, intelligent und begabt – der Drache ist ein Macher. Dabei verspricht er sich aber manches Mal zu viel von seinen Fähigkeiten.
Schlange („Mi“)
(2013, 2001, 1989, 1977, 1965, 1953, 1941, 1929, 1917, 1905)
Schlangen sind Denker und für ihre Weisheit und ihre Intuition bekannt. Bei all der Tiefe fehlt ihnen ab und an etwas Humor.
Pferd („Uma“)
(2014, 2002, 1990, 1978, 1966, 1954, 1942, 1930, 1918, 1906)
Im Zeichen des Pferdes Geborene sind, genau wie ihre tierischen Ebenbilder, fleißig und ausdauernd. Sie haben allerdings auch ihren eigenen Kopf und können egoistisch werden.
Schaf oder Ziege („Hitsuji“)
(2015, 2003, 1991, 1979, 1967, 1955, 1943, 1931, 1919, 1907)
Wer in diesen Jahren geboren ist, ist charmant, elegant und bisweilen künstlerisch veranlagt. Er neigt aber auch dazu, pessimistisch auf die Welt zu blicken.
Affe („Saru“)
(2016, 2004, 1992, 1980, 1968, 1956, 1944, 1932, 1920, 1908
Am Affen schätzt man seine direkte Art: Man kennt ihn offen, geradeaus und mutig, findet ihn vielleicht manchmal etwas arrogant.
Hahn oder Huhn („Tori“)
(2017, 2005, 1993, 1981, 1969, 1957, 1945, 1933, 1921, 1909)
Der Hahn hat viel Energie, einen scharfen Verstand und große Träume. Nicht allen ist er damit sympathisch, man unterstellt ihm Prahlerei.
Hund („Inu“)
(2018, 2006, 1994, 1982, 1970, 1958, 1946, 1934, 1922, 1910)
Ein treuer und aufrichtiger Begleiter – neigt dazu, zu vorsichtig zu sein und sorgt sich schnell.
Schwein („I“)
(2019, 2007, 1995, 1983, 1971, 1959, 1947, 1935, 1923, 1911)
Ehrlich, ernst und ambitioniert: Das Schwein setzt sich hohe Ziele – geht dabei aber manchmal etwas naiv vor.
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