Trusted Shops zertifiziert + 49 (0)30 - 31 80 81 51
 

Japanische Karpfen: Ganz besondere Fische

Bei uns als Festtagsklassiker zu Weihnachten und Silvester bekannt, hat der Karpfen im japanischen Alltag eine ganz eigene Bedeutung. Nicht nur als Speisefisch, sondern als begehrtes Sammlerstück und mythenreiches Wesen, das seit geraumer Zeit die Fantasie anregt. Den traditionellen „Koi“, abgeleitet vom japanischen „Nishikigoi“, verbinden wir inzwischen mit bunter Farbenpracht. Tatsächlich bedeutet „Nishikigoi“ in etwa „Brokatkarpfen“. Brokat, den seidenartigen, edlen Stoff, konnten sich die wenigsten Reisbauern Japans leisten. Doch für viele Japaner war der Koi Karpfen zunächst Nahrungsmittel („Magoi“) – Bauern hielten ihn in den Teichen um ihre Reisfelder.

Der japanische Karpfen: ein Fisch von Welt

Karpfen - auf Japanisch Koi - wurden schon früh in Japan gezüchtet. Die Kois gibt es in den verschiedensten Farben und Größen. Auch hierzulande erfreuen sich viele Menschen an ihrer Pracht.
Karpfen - auf Japanisch Koi - wurden schon früh in Japan gezüchtet. Die Kois gibt es in den verschiedensten Farben und Größen. Auch hierzulande erfreuen sich viele Menschen an ihrer Pracht. - Bild: © Krawczyk-Foto - fotolia.com

Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden die Farbmutationen entdeckt und die Züchtung der „Nishikogoi“ wurde populärer. Als 1914 die 27 schönsten japanischen Karpfen bei der prestigeträchtigen Taisho-Ausstellung in Tokyo präsentiert wurden und dem damaligen Kronprinzen Japans sieben Kois als Geschenk überreicht wurden, gewann der Fisch die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit.

Seitdem ist die gezielte Züchtung ein Markt geworden, der sich in ganz Asien durchgesetzt hat. Zwar schränkte der Zweite Weltkrieg die Bestrebungen ein, seit Kriegsende erfreuen sich der farbenfrohe Koi, seine Haltung und Züchtung jedoch nicht nur in Japan, sondern auch in Singapur, Korea und dem weiteren asiatischen Raum zunehmender Beliebtheit. Und auch in europäischen Teichen trifft man inzwischen den Koi – seine Farben, seine Größe und Kraft begeistern Menschen weltweit.

Bedeutung des Koi Karpfen: schwimmende Legende

Durch die Züchtung sind inzwischen ein dutzend Hauptarten und hunderte Unterarten des Koi bekannt. Die bekanntesten dürften der Kohaku, der weiße Karpfen mit rotem Muster, der Taisho-Sanke, weiß mit roten und schwarzen Flecken, der Ogon in goldgelb oder weiß, der weiße Tancho mit rotem Kopffleck und der Asagi mit blaugrünem Rücken, rotem Bauch und Flossenansatz sein. Doch schon vor seiner Züchtung faszinierte der Koi Karpfen japanische Bauern: Ein kraftvoller Fisch, der lange Strecken und sogar Höhenunterschiede überwinden kann; ein starker Schwimmer, der es mit Wasserfällen und Stromschnellen aufnimmt. Vielleicht etablierten sich so die Legenden, nach denen sich Koi Karpfen nach der Überwindung des mythischen „gelben Flusses“, des Huang Ho, in einen Drachen verwandeln. Von vielen Karpfen, die stromaufwärts unterwegs waren, schaffte es der Sage nach ein kleiner Koi, den Fluss zu bezwingen. Die Drachengötter waren so beeindruckt von dieser Leistung, dass sie den kleinen Fisch in einen mächtigen Drachen verwandelten.

Mit seiner Stärke, seiner Ausdauer und seiner Statur von bis zu einem Meter Länge nimmt man das dem Koi ab – den Weg zum sagenumwobenen Drachentor erklimmen, imposanter Drache werden, zeitloses Symbol für Zielstrebigkeit und Ehrgeiz. Tatsächlich ist der Besitz eines Koi Karpfens noch heute ein Statussymbol.

Der Koi Karpfen: Japanisch für Zielstrebigkeit

Zum japanischen Kindertag am 5. Mai werden jedes Jahr hunderttausende Karpfenfahnen im ganzen Land gehisst. Sie sollen den Kindern die Kraft und Ausdauer des Karpfens verleihen.
Zum japanischen Kindertag am 5. Mai werden jedes Jahr hunderttausende Karpfenfahnen im ganzen Land gehisst. Sie sollen den Kindern die Kraft und Ausdauer des Karpfens verleihen. - Bild: © hiroshiteshigawara - fotolia.com

Stärke, Ausdauer, Strebsamkeit – der Koi Karpfen visualisiert Werte, die tief in der japanischen Kultur verankert sind. Doch auch Reichtum, Glück und Erfolg lassen sich leicht mit seinem schillernden, bisweilen glitzernden Schuppenkleid und seinen vielen Farbvarianten assoziieren. Die „schwimmenden Juwelen“ finden sich daher an vielen Stellen in der japanischen Kunst und sogar der Popkultur wieder. Traditionelle Wandbehänge, Geschirr und Skulpturen ziert der Koi ebenso wie Alltagsgegenstände, Geschirr oder Kleidung. Auch Tattoos mit Koi Karpfen und Drachen sind keine Seltenheit. Ihre Träger zeigen, dass sie ihren Mut beweisen und ihre Ziele erreichen wollen. Sogar T-Shirts, Tabi-Socken und mehr mit Koi Motiven finden sich leicht.

Natürlich ist das Halten der Tiere ebenfalls von großer Popularität und ein Zeichen von Status. Ob als Blickfang oder als Glücksbringer: Der Koi benötigt Aufmerksamkeit und Beachtung. Seine Ernährung sollte reichhaltig und ausgewogen sein – viele Vitamine und Mineralien sorgen dafür, dass der Fisch ein Lebensalter von bis zu 60 Jahren erreichen kann. Dazu sollten Bachflokrebse und Seidenraupenpuppen variierend verfüttert werden. Auch eine Ergänzung der Nahrung über Fischöle oder Mineralpulver ist sinnvoll. Außerdem sollte der Koi in möglichst keimfreien, warmen Wasser gehalten werden, bei dem pH- und Nitrit-Werte regelmäßig überprüft werden. Die optimale Haltung der Koi-Karpfen ist fast schon eine Kunst für sich – viele Züchter entwickeln erst über intensiven Austausch und langjährige Erfahrung das beste „Rezept“ für ihre Fische.

Symbolik des Koi Karpfen: Glück für Klein und Groß

Karpfen gelten in Japan als Glücksbringer und finden Verwendung in vielen Bereichen: Von den bekannten Windkoi über Tattoo-Motive, Drucke auf Kimono, Noren und T-Shirts oder als Gebäck. Der Vielfalt sind kaum Grenzen gesetzt.
Karpfen gelten in Japan als Glücksbringer und finden Verwendung in vielen Bereichen: Von den bekannten Windkoi über Tattoo-Motive, Drucke auf Kimono, Noren und T-Shirts oder als Gebäck. Der Vielfalt sind kaum Grenzen gesetzt. - Bild: © antbphotos - fotolia.com

Als Glücksbringer nimmt der Koi in der japanischen Gesellschaft eine besondere Bedeutung ein. Kein Wunder, dass seine Symbolik sich am traditionellen japanischen Kindertag („Kodomo no hi“) wiederfindet. An diesem Tag, dem 5. Mai, hängen japanische Familien sogenannte Windkois („Koinobori“) in den Wind - meist an einen Fahnenmast vor ihrem Haus - um als Familie den Frühling zu begrüßen. Dabei sind die Wind Koi von Vater und Mutter die höchsten am Mast, darauf folgen die Kinder der Familie, Jungen wie Mädchen. Ursprünglich war das Kinderfest den Jungen vorbehalten – als zukünftige Stammhalter der Familie galt ihnen die Aufmerksamkeit. Inzwischen werden Jungen und Mädchen gleich in den Kindertag einbezogen. Die bunten Kois „schwimmen“ im Wind und stehen symbolisch dafür, dass jedes Kind die Herausforderungen des Lebens meistern wird.

Wer dieses Jahr nicht nur in den Mai tanzen, sondern auch flattern möchte, findet in unserem Shop Windkois für Garten, Terrasse und Balkon – und für die ganzen Familie.

Passende Artikel

Kommentar schreiben

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

  1. Paravent, Futon und Tatami in Berlin bei Japanwelt online günstig kaufen
  2. Blog