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Die Hinoki Badewanne: Japanische Badekultur genießen

Japan ist weltberühmt für seine Kultur und Traditionen. Dies trifft in besonderem Maße auch auf die japanische Badekultur zu. Die Reinigung des Körpers hat in Japan nicht nur etwas mit Hygiene zu tun, sie ist ein Aspekt, der die gesamte Kultur prägt und deren Ziel die körperliche und seelische Reinheit ist. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Hinoki Holzbadewanne.

Auch im Zusammenleben der Menschen hat das Baderitual in Japan einen hohen Stellenwert. Das Baden war hier immer ein wichtiger Teil des sozialen Lebens, was sich darin widerspiegelt, dass in der Regel die Familienmitglieder meist gemeinsam in die Hinoki Badewanne gestiegen sind. Das Einladen von Gästen zu einem gemeinsamen Bad zählte früher als Zeichen hoher Gastfreundschaft. Es wurde viel Zeit beim gemeinsamen Bad verbracht und wenn die Hinoki Holzbadewanne einmal nicht genug Platz für alle Familienmitglieder geboten hat, wurde in streng hierarchischer Reihenfolge gebadet. Zuerst das Familienoberhaupt, dann die Männer nach absteigendem Alter und schließlich die Frauen.

Badekultur in Japan heißt vorher Duschen
Baden in Japan dient zur Entspannung. Die gründliche Reinigung des Körpers erfolgt bevor man in die Badewanne oder das Hinoki Becken steigt. - Bild: © Yusei - Fotolia.com

Das Badewasser in der japanischen Badetradition ist wesentlich heißer als es beispielsweise in Europa üblich ist. Die Temperatur des Badewassers liegt bei über 40 Grad, da die Hitze als Voraussetzung für die völlige Entspannung gilt.

Ein wichtiger Aspekt in der japanischen Badekultur ist die Reinigung vor dem Bad. Es ist üblich sich vor dem Betreten der Badewanne aus Hinoki Holz gründlich einzuseifen und zu waschen, damit man das Badewasser nicht verunreinigt. Beim Bad selbst steht damit weniger die Säuberung des Körpers, als vielmehr die Pflege sozialer Kontakte, die Entspannung und das Wohlbefinden im Vordergrund. Bis zum Beginn des 19. Jh. wurde in Japan keine Seife verwendet, stattdessen wurde vor dem Bad in der Hinoki Wanne die Haut mit bestimmten Kräutern abgerieben, was gleichzeitig einem natürlichen Peeling entsprach. Eine Tradition, die heute neu entdeckt und vielerorts wieder angewendet wird.

Aus dem Holz der Hinoki Scheinzypresse

Hinoki Scheinzypresse im Wald
Die Hinoki Scheinzypresse liefert das Holz, das für die traditionellen japanischen Badewannen verwendet wird. - Bild: © hallucion_7 - Fotolia.com

Ein wichtiger Teil dieser Tradition ist die Holzbadewanne selbst. Seit hunderten von Jahren werden sie in meisterlicher Bauweise aus dem Holz der Hinoki Scheinzypresse gefertigt, einem Werkstoff von heller Farbe, der sanft nach Zitronen duftet. Die Hinoki Scheinzypresse ist in Japan hoch geschätzt, selbst Schreine, Tempel und ganze Paläste sind aus diesem Material gefertigt worden. Auch beim Bau von No-Theatern wurde überwiegend Hinoki Holz verwendet.

In präziser und traditioneller Handarbeit wird das Hinoki verarbeitet und zu Wannen verschiedenster Bauart und -form zusammengefügt. Die klassischen Formen sind das Musubi – ein Badetrog, der je nach Größe bis zu zehn Personen Platz bietet –, das Mayu – eine Wanne für ein bis zwei Personen, die in ihrer Form einer europäischen Badewanne ähnelt – und schließlich das Yakie – eine Badewanne in Kastenform, die je nach Größe mehreren Personen Platz bietet und an der Außenseite mit eingebrannten Bildern und Mustern verziert wird.

Badewasser in der Hinoki Holzwanne erhitzen
Früher wurde das Wasser oft direkt in der Badewanne erhitzt und warmgehalten. - Bild: © goro20 - Fotolia.com

Für die Herstellung einer traditionellen Holzbadewanne werden durchschnittlich 20 Holzstämme verwendet, jeder einzelne der Hinoki Stämme hat ein Mindestalter von 30 Jahren. Die Hinoki Stämme werden in durchschnittlich fünfzig Flanken zersägt, um sie, nachdem sie in die passende Form gehobelt und geschliffen wurden, zu ihrer endgültigen Form zusammenzufügen. Die aufwändige Herstellung, die hohe Qualität und die speziellen Eigenschaften der Hinoki Scheinzypresse machen Hinoki Badewannen in der heutigen Zeit zu einem gefragten Luxusartikel.

Ruhe und Entspannung in der traditionellen Holzbadewanne

Moderne Hinoki Badewanne aus Holz
Im warmen Wasser in einer Holzbadewanne aus Hinoki findet man wunderbar Entspannung. - Bild: © pichomaru - Fotolia.com

In der traditionellen Kultur Japans wurde das Wasser in der Regel in der Hinoki Holzbadewanne erwärmt, meist durch eine heiße Steinplatte unter der Wanne oder durch Eintauchen erhitzter Steine. Auch heute gibt es durchaus noch die Möglichkeit, das Badewasser erst in der Wanne zu erwärmen, statt es aus dem Hahn heiß in die Wanne laufen zu lassen. Durch das Erwärmen des Wassers in der Hinoki Wanne nimmt das Wasser einen Hauch des Zitronendufts auf, den das Holz der Hinoki Scheinzypresse verströmt. Daher legen viele Liebhaber der japanischen Badekultur Wert auf die Möglichkeit, ihr Badewasser in der aus Hinoki Holz gefertigten Badewanne zu erwärmen.

Hinoki Zubehör wie Sake Becher
Auch Holzzuber, Tabletts, Reis-Behälter oder Sake Becher (Masu) werden aus Hinoki Holz hergestellt. Die Verwendungsmöglichkeiten von Hinoki sind vielfältig. - Bild: © maccc - Fotolia.com

Das Baden in einer Hinoki Badewanne ist mit einem Bad in einer europäischen Badewanne nicht zu vergleichen, egal wie kostspielig diese war. Das sanfte und samtweiche Gefühl des Hinoki, die helle und einladende Farbe und der leichte Zitrus-Duft lassen den Badenden schnell alle Sorgen vergessen und in absoluter Ruhe und Entspannung versinken. Die japanische Tradition wird spürbar und gegenwärtig. Das Bad wird zu einer Oase des Wohlbefindens.

Eine Hinoki Badewanne dient traditionell der Ruhe und der Entspannung, sie ist nicht für die körperliche Reinigung im europäischen Stil gedacht. Daher müssen Badezusätze mit Bedacht gewählt werden. Die üblichen Badezusätze können die Badewanne aus Hinoki Holz schädigen, daher darf der Badefreund hier ausschließlich Öle, welche für Hinoki Badewannen geeignet sind, verwenden.

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