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Sport in Japan – körperliche Ertüchtigung als Kultur

Der Sport spielt in Japan eine wichtige Rolle. Nicht nur im Sinne von Vereinen und großangelegten Sportveranstaltungen, sondern auch im Alltag. So gibt es zum Beispiel in etlichen Branchen täglich Bewegungspausen, die ein- bis zweimal pro Tag stattfinden. In Ministerien, einigen Firmen mit Bürojobs, in Supermärkten und auch bei dem berühmten Studio Ghibli werden in kurzen Pausen kollektiv gymnastische Übungen gemacht. In dieser Hinsicht hat sich Japan zum Vorreiter in Sachen Betriebssport entwickelt. Auch vor dem Beginn der Arbeit im Betrieb werden vielerorts kollektive Übungen durchgeführt, die den Kreislauf in Schwung bringen sollen. Traditionellerweise geschieht das Ganze früh morgens zu klassischer Klaviermusik, übertragen vom überregionalen Radiosender NHK. Wer einen anderen Tagesrhythmus hat, kann das gleiche musikalische Stück aber auch auf CDs oder via YouTube-Videos abspielen, bei letzteren werden die Übungen zum Mitmachen praktischerweise gleich mit dargestellt.

Tägliche Bewegungseinheiten in Büros und Ministerien sollen die körperliche Gesundheit fördern und Müdigkeit vertreiben.
Tägliche Bewegungseinheiten in Büros und Ministerien sollen die körperliche Gesundheit fördern und Müdigkeit vertreiben. - Bild: © hanack - Fotolia.com

Was auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich scheinen mag, hat großen Erfolg und gesundheitliche Vorteile. Kleine Pausen am Arbeitsplatz, in denen sich die Angestellten sportliche Übungen ihrer Wahl aussuchen können, helfen der Konzentration und beugen Unlust, Müdigkeit sowie Unzufriedenheit vor. Dies geschieht vor allem dadurch, dass etwas Abwechslung in den sonst eintönigen und stets gleich ablaufenden Arbeitsalltag kommt. Natürlich fördert regelmäßige Bewegung gleichzeitig die Gesundheit und beugt typischen Büro-Krankheiten vor. Während Japan im Bereich Sport im Alltag auf engem Raum eine führende Position einnimmt, versucht der Inselstaat vermehrt, Räume für großangelegte Sportevents zu schaffen – dies gestaltet sich aufgrund der allgemeinen bestehenden Raumnot allerdings eher schwierig. Dennoch ist es bei so starkem Ehrgeiz kaum verwunderlich, dass es in Japan einen eigenen Tag für den Sport gibt, den Taiiku no Hi.

Der Tag des Sports hat einen hohen Stellenwert

Der Tag des Sports ist in Japan ein Familienfeiertag. Bei den zahlreichen Sportfesten von Schulen und Kindergärten feuern die Eltern ihre Sprösslinge an.
Der Tag des Sports ist in Japan ein Familienfeiertag. Bei den zahlreichen Sportfesten von Schulen und Kindergärten feuern die Eltern ihre Sprösslinge an. - Bild: © mtaira - Fotolia.com

An jedem zweiten Montag im Oktober feiert man in Japan den Tag des Sports (Taiiku no Hi). Bis zum Jahr 1999 hatte der Tag des Sports noch ein festes Datum, den 10. Oktober. Dieses Datum beruht auf dem Beginn der 18. Olympischen Sommerspiele, die im Jahr 1964 in Tokyo stattfanden. Zwei Jahre später wurde der Tag zum gesetzlichen Feiertag erklärt. In diesem Jahr fällt der Taiiku no Hi wieder auf den 10. Oktober und erinnert somit noch einmal mehr an das besondere Ereignis der Austragung der Olympischen Sommerspiele in Japan.

Der Tag des Sports findet insbesondere in Schulen und Kindergärten Beachtung, wo zu diesem Anlass Sportfeste veranstaltet werden. Auf diese Weise wird den Kindern Sport schon früh nahegelegt. Da die meisten Eltern am Taiiku no Hi von der Arbeit freigestellt sind, haben sie die Möglichkeit, ihre Kinder bei den Sportfesten und dort veranstalteten Wettkämpfen anfeuern zu können. Damit stärkt der Feiertag auch den familiären Zusammenhalt, was ihn umso wichtiger macht.

Außerdem liegt der Tag des Sports, wie viele andere Feiertage, auf einem Montag, so dass einem großen Teil der arbeitenden Bevölkerung ein langes Wochenende beschert wird. Shopping Center haben an diesem Tag allerdings geöffnet und werden von all denen, die nicht arbeiten müssen, emsig besucht. Und bei einem so hohen Stellenwert des Sports in Japan bleiben weitere besondere sportliche Anlässe natürlich nicht aus.

Wie sich die Relevanz von Sport in Japan zeigt

Bei den Sportfesten in Schulen und Kindergärten gibt es viele unterschiedliche Disziplinen, sowohl im Einzel- als auch im Team-Wettkampf.
Bei den Sportfesten in Schulen und Kindergärten gibt es viele unterschiedliche Disziplinen, sowohl im Einzel- als auch im Team-Wettkampf. - Bild: © peacebuts - Fotolia.com

Jedes Jahr im Januar findet der Tokyo Marathon statt. Hierbei handelt es sich um ein bedeutendes Sportevent für die Japaner. Der Marathon zählt außerdem zu den teilnahmestärksten weltweit und ist innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. Start des Tokyo Marathons ist das Rathaus Tokyo, das mit seinen 248 Metern Höhe das höchste Ratshausgebäude der Welt darstellt. Damit wird dem Lauf ein gebührender Auftakt geboten.

Aber auch andere Sportarten erfreuen sich in Japan großer Beliebtheit. Dazu gehören ebenfalls importierte Sportarten aus dem Westen wie Baseball oder Fußball. Etwas abseits der eigenen körperlichen Ertüchtigung liegt der Motorsport, der in Japan ebenfalls großes Ansehen genießt. Aber den sicherlich wichtigsten Zweig des Sports in Japan stellt der Bereich Martial Arts dar. Denn in Japan hat Kampfsport bzw. Kampfkunst Tradition.

Eine besondere Ausprägung von Sport in Japan: Kampfsport

Kampfkunst und Kampfsport haben in Japan neben den westlichen Sportarten wie Baseball und Fußball noch immer einen hohen Stellenwert.
Kampfkunst und Kampfsport haben in Japan neben den westlichen Sportarten wie Baseball und Fußball noch immer einen hohen Stellenwert. - Bild: © siera - Fotolia.com

Während Japan einige westliche Sportarten adaptiert hat, brachte das kleine Land diverse Kampfkünste zurück. Inzwischen haben Kampfsportarten wie Karate, Jiu Jitsu oder Aikido auch außerhalb Japans einen großen Interessentenkreis. Viele der Kampfkünste funktionieren waffenlos und dienen mehr der Selbstverteidigung als dem Angriff. Im Fokus steht in der Regel der Einklang des Sportlers mit sich selbst, womit deutlich wird, dass in Japan Kampfsport einen meditativen Charakter hat.

Am prägendsten für die japanische Kampfkunst waren die Samurai, Krieger aus der Oberschicht. Sie folgten einem strengen Kodex, der Tugenden wie Loyalität, Ehre und Gerechtigkeit, aber auch Höflichkeit umfasste. Diese Tugenden, die außerdem an den Buddhismus angelehnt sind, bilden eine der Hauptmotivationen für die westlichen Kampfsportbegeisterten. Natürlich gibt es auch eine moderne Variante des alten Schwertkampfes der Samurai – Kendo. Hier gibt es ebenfalls eine große Anzahl an Verhaltensregeln, die auf dem Buddhismus und Konfuzianismus basieren. Nicht zu vergessen ist schließlich das Sumo-Ringen, denn dabei handelt es sich um Japans Nationalsport. Seinen Ursprung hat Sumo in alten Zeiten, als diese Art des Ringens noch zur Unterhaltung von Shinto Gottheiten diente.

Für welche Form der sportlichen Ertüchtigung man sich auch entscheiden mag, auf unserer Webseite halten wir diverse Stirnbänder mit positiven japanischen Worten wie Willensstärke und sicherer Sieg bereit – auch dies angelehnt an die Samurai-Tradition, Stirnbänder zu tragen. Und wer nach dem Sport etwas Erfrischung benötigt, sollte unbedingt einen Blick auf unsere große Auswahl japanischer Fächer werfen.

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